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Girl Shy (1924)
Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor; Drehbuch: Taylor, Tim Whelan, Ted Wilde; Kamera: Walter Lundin; Darsteller: Harold Lloyd, Jobyna Ralston, Carlton Griffin, Richard Daniels, Nola Dolberg. 35mm, s/w, ca. 89 min
 
Lloyd als „poor boy“ namens Harold, ein Schneidergesell, der so schüchtern ist, dass ihn der bloße Anblick eines holden weiblichen Wesens zum haltlos stotternden Nervenbündel macht – ein Panikzustand, der in einem hinreißenden
running gag nur durch den Einsatz einer Trillerpfeife beendet werden kann. Zur Angstüberwindung schreibt Harold an einem Fantasie-Ratgeber mit dem vielversprechenden Titel „The Secret of Making Love“ (zwei Kapitel werden zwerchfellerschütternd visualisiert). Als er in den Zug steigt, um das Manuskript zu einem Verleger zu bringen, trifft er die Frau seiner Träume, rettet deren Pekinesen und überwindet erstmals sein Stottern. Leider gedenkt die Traumfrau einen andern zu ehelichen: Als Harold entdeckt, dass der ein Betrüger ist, schreitet er ein – mit einer Serie unglaublicher Stunts. Comedy perfection, eingebettet in ebenso perfekte klassische Konstruktion: Girl Shy erklärt schlagartig, warum Howard Hawks einmal sagte, er hätte alles von Lloyd gelernt. (C.H.)
 
Am Klavier: Gerhard Gruber