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 janosik_1921



Janosik (1921)
 
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REGIE: Jaroslav Siakel
BUCH: Jozef Zák-Marušiak
KAMERA: Daniel Siakel (slowak. Version), Oldrich Beneš (US-Version) Dekor Ondrej Kovácik, Bohuslav Sula
DARSTELLER: Theodor Pištek (Jánošík), Mária Fábryová (Anicka), Karel Schleichert (Jánošíks Vater), Július Schmidt (Baron Révay), Olga Augustová (Gräfin), Bronislava Lívia (Tochter), Vladimír Srámek (Graf Sándor), František Horlivý (Pfarrer), Ludvík Hudek (Ilcík), Ján Závodný (Krcmar)
PRODUKTION: Tatra Film Corporation, Chicago
LÄNGE: 68 Minuten (rekonstruierte Version)
FORMAT: s/w, OF


Der erste slowakische Spielfilm wurde von einem amerikanischen Filmteam, das sich aus slowakischen Immigranten zusammensetzte, 1921 auf Schauplätzen in der Slowakei, in Prag und Teplice realisiert. Der Produzent Ján Závodný ließ mit zwei Kameras drehen, wobei unterschiedliches Filmmaterial verwendet wurde. Dies führte zur Annahme, dass es ursprünglich zwei Versionen vom Ende der Geschichte gegeben habe, eine slowakische, die mit dem Tod Jánošíks am Galgen schloss, und eine amerikanische, in der dem Helden die Flucht vor dem Galgen gelang. Die einzige, in Amerika erhalten gebliebene Kopie endet indes mit der Verlesung des Urteils. Dieses Material bildete die Grundlage für die 1975 vorgenommene Rekonstruktionsarbeit in Bratislava.
Unter der Leitung von Ivan Rumanovský wurde eine Tonfilmfassung hergestellt, bei der Patrik Pašš den Schnitt besorgte, Otto Bartoš und Jozef Malovec für Ton und Musik verantwortlich waren, während die dramaturgische Bearbeitung Ivan Stadrucker oblag.
Es ist gewiss kein Zufall, dass Juraj Jánošík als erster slowakischer Filmheld in die Kinogeschichte einging, markiert sein Schicksal doch jenen Heldenmythos, auf den sich nationales Selbstverständnis beruft. Jánošík lebte von 1688 bis 1713. Er wird zum Outlaw, der als edler Räuber wie Robin Hood oder Hauptmann Grasl die Besitzenden bekämpft, und damit zum Symbol des Widerstandes der unterdrückten Bauern gegen die ungarischen Feudalherren. Das ist der Stoff, aus dem Volksballaden gemacht werden. Das Finale aber birgt den Keim eines echten sozialen Dramas. Die Popularität der Titelfigur garantierte auch dem 1935 von Martin Fric realisierten Tonfilmremake einen Riesenerfolg, der durch einen Preis beim Festival in Venedig 1936 gekrönt wurde.
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