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   prg_13


REGIE: Franz Hofer DARSTELLER: Maria Forescu, Paul Meffert PRODUKTION: Luna-Film-Industrie, Berlin LÄNGE: 809 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
DER STECKBRIEF ist ein unvergleichliches Beispiel für die filmische Darstellung des Geschlechterverhältnisses im Übergang zwischen der Romantisierung traditioneller Weiblichkeitsrolle - ganz aus der Imagination des Mannes - und der Inszenierung von Reiz und Bedrohlichkeit der Neuen Frau, eine Inszenierung, in die der Blick der Frau involviert ist. Die Detektivin Gray hat ein breites Gesicht mit starkem Kinn, umrahmt von schwarzen Locken; dunkle Augen und einen üppigen Mund, stark geschminkte Lippen und sinnlich große Nasenflügel. Ihre Berufstätigkeit, das Beobachten, Auskundschaften, Überwachen, erscheint immer erotisch besetzt, letztlich als perverse Triebbefriedigung. Naheinstellungen zeigen das satte Gefühl in ihren Mienen, wenn sie die ›Aufklärung‹ so recht im Griff hat, die Wollust in den Augen, wenn es darum geht, den Verfolgten zu stellen. (Heide Schlüpmann)
DAS GEHEIMNIS VON CHATEAU RICHMOND D 1913 (2. Bild MISS NOBODY-SERIE)
REGIE: Willy Zeyn KAMERA: Georg Paezel DARSTELLER: Senta Eichstaedt, Fred Selva-Goebel, Walter Göbel, Hermann Seldeneck PRODUKTION: Karl Werner, Berlin LÄNGE: 920 Meter FORMAT: 35 mm, s/w
DAS GEHEIMNIS VON CHATEAU RICHMOND entfaltet die Rolle der den Blick besitzenden, ausspähenden, aufklärenden Frau in all ihrer liberalen Stärke … Der Film enthält die genre-üblichen Verfolgungsjagden, Aufnahmen von städtischem Ambiente und technischen Errungenschaften wie Autos, Motorbooten usw. Mit diesen Reizen verbinden sich die Elemente von Verstecken, Entdecken, Maskerade, wie sie zu der stehenden Figur des Detektivs gehören, und gewinnen durch die weibliche Besetzung eine eigentümliche Bedeutung. Auffällig ist in den Nobody-Filmen die ausgeprägte Inszenierung des Blicks in Alltagssituationen - nicht irgendwelchen abenteuerlichen Umgebungen - und die Akzentuierung von Kleidung, nicht nur von Verkleidung. Es ist, als wäre aufregend genug, dass die Frau in der Öffentlichkeit auftritt und die Herrschaft über den Blick hat, als bedürfte es weiterer Attraktionen zu dem Augenblick nicht. (Heide Schlüpmann)
 

 musikalische Begleitung: Gerhard Gruber
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DER STECKBRIEF D 1913