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Mysterien eines Frisiersalons (1923)


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REGIE und BUCH: Bertolt Brecht, Erich Engel, Karl Valentin DARSTELLER: Blandine Ebinger, Karl Valentin, Erwin Faber, Annemarie Hase, Kurt Horwitz, Hans Leibelt, Carola Neher, Otto Wernicke, Max Schreck, Josef Eichheim, Liesl Karlstadt FORMAT: 35 mm, s/w, stumm LÄNGE: 25 Minuten
Auf dem Speicher eines Münchner Privathauses drehen Theaterleute eine Filmgroteske. Der enorme Spaß, den alle Beteiligten bei der Arbeit hatten, ist ihr anzusehen. Hier wird lustvoll überzeichnet, Logik außer Kraft gesetzt, dem Surrealen Bahn gebrochen, augenzwinkernd mit psychoanalytischen Versatzstücken hantiert. Ein Frisiersalon mit ganz eigenen Gesetzen ist kennen zu lernen. Mühelos verliert man hier seinen Kopf, werden riesige Messer geschliffen oder neue Modetendenzen erprobt. Drei Rauschebärte warten mit endloser Geduld, vorgelassen zu werden, während der Friseur und seine Assistentin ungerührt ihren eigenen Passionen nachgehen.
1922, ein Jahr vor der Filmarbeit, notiert Brecht über Karl Valentin: "Dieser Mensch ist ein durchaus komplizierter, blutiger Witz. […] Wenn dieser Mensch, eine der eindringlichsten geistigen Figuren der Zeit, den
Einfältigen die Zusammenhänge zwischen Gelassenheit, Dummheit und Lebensgenuß leibhaftig vor Augen führt, lachen die Gäule und merken es tief innen. Es ist nicht einzusehen, inwiefern Karl Valentin dem großen Charlie, mit dem er mehr als den fast völligen Verzicht auf Mimik und billige Psychologismen gemein hat, nicht gleichgestellt werden sollte, es sei denn, man legte allzuviel Gewicht darauf, daß er Deutscher ist."
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