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 vanina  



Vanina (1922)



 
REGIE: Arthur von Gerlach BUCH: Carl Mayer nach Motiven der Novelle „Vanina Vanini“ von Stendhal KAMERA: Fredrik Fuglsang BAUTEN: Walter Reimann PRODUKTION: Projektions-AG Union, Berlin DARSTELLER: Paul Wegener, Asta Nielsen, Paul Hartmann, Albrecht Victor Blum, Bernhard Goetzke, Raoul Lange zensurlÄNGE: 1550 Meter FORMAT: 35mm

Der Gouverneur von Turin ist ein despotischer Herrscher. Brutal lässt er eine Revolte niederschlagen. Einer der Rebellen flieht in den Palast. Dort trifft er die Tochter des Gouverneurs. „Und jetzt. Jetzt sieht sie. Sieht das glühende Auge des Jünglings, das sich an ihren Augen festsaugt. Und fort ist alles Vergangene; ihr Denken ist fort. Fort, weil ihr Herz auflodert wie der Freiheitsbrand aus der Tiefe: Sie liebt!“ (aus einer Synopsis, die Formulierungen Carl Mayers aufgreift, in: Ill. Filmwoche, 22/1922). Doch der Vater weiß, wer der Eindringling ist. Das Paar versucht zu fliehen. Sie gelangen vor ein riesiges Tor, das sie plötzlich trennt. „Schwer knarrend klafft es. Gibt Raum dem Blick auf ein Galgengerüst und Schergen. Und an den Stufen steht der Gouverneur. Den Krückstock schwingend. [...] Der Vanina Fäuste rasen verzweifelt gegen das Holz; Blut fließt von ihnen. Sie schreit, brüllt wie ein totwundes Tier. Vergebens!“ (Ill. Filmwoche, 22/1922). VANINA ist vielleicht Höhepunkt Mayer’scher Verdichtungskunst der streng komponierten Bilder, die in ihrem bewusst eng gewählten Ausschnitt dramatisches Geschehen förmlich zusammenballen. Die ausschweifende Handlung der Novelle von Stendhal ordnet er völlig neu, konzentriert sie auf eine Nacht und einen Tag und gewinnt beeindruckende Dichte, Klarheit und Schärfe. „Dieser Film ist der bisher konsequenteste Versuch, aus den Bedingungen des lebenden Bildes heraus eine besondere Kunstform zu schaffen“, urteilte der Film-Kurier am 7.10.1922.


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