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Oberst Redl (1924)
A 1924 Darsteller Robert Valberg, Eugen Neufeld, Dagny Servaes, Harry Norbert, Albert Kersten, Eugen Dumont, Ellen Reith, Carlos Gerspach, Louis Seemann, Julius Stärk, Mella Baffa Produktion Ottol-Film, Wien; FIAG-Filmindustrie, Wien 35 mm/1:1,33/Schwarzweiß stumm 62 Minuten Filmarchiv Austria
am Klavier: Gerhard Gruber
Mit Leibfiaker Bratfisch (Ottol-Film, 1925), einer Verfilmung der Mayerling-Tragödie, thematisiert Löwenstein erstmals ein zentrales politisches Sujet des alten Österreich, fast zur gleichen Zeit entsteht Oberst Redl, der als aufwändiger Historienfilm mit Starbesetzung konzipiert ist und die größte Spionageaffäre der Monarchie – Alfred Redl lieferte für Geld Geheimakten an Russland – erstmals fürs Kino aufbereitete. Die Pressevorberichte hoben vor allem die Authentizität der Verfilmung hervor:
«Der Film ist, abgesehen von seinem von Anfang bis zu Ende mit überzeugender Glaubwürdigkeit durchgeführten Inhalt, auch darstellerisch und technisch von einer das gewohnte Maß weit überragenden Qualität. Robert Valberg, der Darsteller der Titelrolle, vermochte sich in seine keineswegs leichte Rolle in einer Weise einzuleben und sie zum Ausdruck zu bringen, wie dies nur ein wirklicher Künstler vermag. Dasselbe gilt auch von Eugen Neufeld, Dagny Servaes und den übrigen Mitwirkenden. Die Regie des Films, für die Hans Otto zeichnet, ist mit viel Sorgfalt und Umsicht geführt und wusste alle irgendwie störenden Momente auszuschalten. In der Reihe jener, die an dem ausgezeichneten Gelingen des Films hervorragenden Anteil haben, ist auch der Operateur Eduard Hoesch zu nennen, dessen Photographie sich durch eine wunderbare Klarheit und Plastik auszeichnet, die den Wert des Werkes in besonderem Maße erhöht.» (Der Filmbote, Nr. 52, Wien 1925)
Das im Filmarchiv Austria überlieferte Nitrofilm-Positiv wurde zunächst sorgfältig in Bezug auf mechanische Defekte restauriert und anschließend via Nassumkopierung bei Haghe-Film in Amsterdam gesichert.
HANS OTTO LÖWENSTEIN Soweit die bisher nur fragmentarisch erschlossene Biografie erkennen lässt, zählt Hans Otto Löwenstein (Pseudonym Hans Otto) zu den wohl schillerndsten Persönlichkeiten des stummen Films in Österreich. Am 11. Oktober 1881 im mährischen Oderfurth geboren, absolviert er die Landwehr-Kadettenschule, anschließend versucht er sich unter anderem als Opern- und Operettensänger, bis er 1912 zur Sascha-Film stößt.
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