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Streik (1924)
Regie: Sergej Eisenstein; Drehbuch: Proletkult unter der Redaktion von Valerij Pletnev, Eisenstein, Ilja Kravčunovskij, Grigorij Aleksandrov;
Kamera: Eduard Tisse; Darsteller: Ivan Kljukvin, Aleksandr Antonov, Michail Gomorov, Maksim Štrauch, Grigorij Aleksandrov.
s/w, ca. 105 min
Vorbereitung, Durchführung und Niederwerfung eines Streiks. Der Vorhof der Revolution: die Fabrik. Er mache, so Eisenstein, kein Kino des Auges, sondern der Faust. Durchschnittene Rinderkehlen. Hingemetzelte Arbeiter. Bilder vom Schlachthof und Bilder des vom Militär niedergemachten Streiks: brachialer Tanz der Montage. Tierblut als Metapher für Unterdrückung. Film wie erweiterte Wochenschau: reale Orte, statt „Schauspielern“ ein unerhörter, ein neuer Held – die Masse.
Und das, was das Wochenschaumäßige, Nicht-Kinohafte erweitert, ein filmischer Sturm: die „Montage der Attraktionen“, eine Art mathematisch berechneter Attacke auf Wahrnehmung, Gefühl und Denken in Form eines aggressiven Wechselbads widersprüchlicher Bilder. Ungeglättet, unakademisch wie nie danach vertraut Eisenstein in seinem ersten langen Film auf die Macht der Kontradiktion. Ein Film voller Erfindungslust, Energie, jugendlichem Überschwang. (Harry Tomicek)
am Klavier: Gerhard Gruber
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