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Stella Maris (1918)
Regie: Marshall Neilan; Drehbuch: Frances Marion nach dem Roman von William J. Locke; Kamera: Walter Stradling; Darsteller: Mary Pickford, Ida Waterman, Herbert Standing, Marcia Manon, Gustav von Seyffertitz. 35mm, s/w, ca. 83 min  
Mary Pickford in einer Doppelrolle, die zugleich ein Gesellschaftspanorama und eine melodramatische Konstellation aufspannt: Als Stella ist sie reich und hat keine Ahnung vom Leben, weil ihre ­Erzieher sie von der Umwelt abschirmen. Als Unity Blake ist sie arm und von den Härten ihrer Existenz eingeschüchtert. Zu Vermittlern wider Willen werden ein Journalist, in den sich beide ­Pickfords verlieben – und vor allem dessen derangierte, von Marcia Manon wunderbar exaltiert gespielte Ehefrau Louise. Neilans Regie, die hochkonzentriert ist und doch stets offen bleibt für kleine Einfälle abseits der Haupthandlung, führt den komplexen Plot einem prag­matischen Ende entgegen. Eine soziale Fantasie, die ihr Publikum nicht belügt, sondern einen Möglichkeitsraum eröffnet: Wer das Fenster öffnet, frische Luft herein lässt, der hat es besser. (L.F.)
 


Am Klavier:
Gerhard Gruber