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Das Zigarettenmädchen vom Mossel´prom (1924) Regie, Kamera: Jurij Željabužskij; Buch: Aleksej Fajko, Fedor Ocep; Darsteller: I. Il’inskij, J. Solnceva, A. Dmochovskaja, N. Cereteli, L. Baratov. s/w, ca. 112 min Maria Ivanovna liebt Nikodim, der Zina liebt, die Latugin liebt (der sie zurückliebt und außerdem ein „Mann mit der Kamera“ ist, weshalb alle irgendwie beim Film landen). Und mittendrin in dieses Moskauer Verkehrsnetz der Liebestollen und Kinosüchtigen taucht auch noch ein „Mr. West“ im Land der Bolschewiken auf: McBraith (der ebenfalls an Zina Gefallen findet). Wie ein anonymer Zeitgenosse durchaus richtig bemerkt: „Hier werden der Alltag der Kleinbürger in der sowjetischen Wirklichkeit und die Sitten der ,berühmten Ausländer’, die in die UdSSR kommen, um die Revolution zu begaffen, geistreich ausgelacht.“ Željabužskij, selbst Kameramann, kann noch viel mehr – wenngleich man dies in der polemikgeübten SU als ideologischen Fehltritt eines „neutralen Kleinbürgers“ gewertet hat: Er wirft nicht nur den Sozietäten der NÖP-Zeit inklusive der für sie signifikanten Kino-Bohème ein lyrisches Selbstbildnis an die Leinwand, sondern verstrickt die Gattungspalette, mit der sich Mežrabpom-Rus’ in den 20er Jahren verdient gemacht hat, in eine der subtilsten Metakomödien des sowjetischen Kinos. (Barbara Wurm) http://filmmusik.at/ http://filmmusik.at/English/Gerhard-Gruber-Silentfilm-English.html http://filmmusik.at/Stummfilmpianist/Gerhard-Gruber-Stummfilmpianist.html