stummfilm.at

Stummfilmarchiv

  http://www.stummfilm-silentmovie.de

 prg_05


REGIE und BUCH: Franz Hofer DARSTELLER: Lotte Holms, Walter Wolffgram, Rudolf Zopp, Franz Hofer PRODUKTION: Luna Film GmbH, Berlin LÄNGE: 413 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
Eine junge und hübsche Frau hat Erfolg bei den Männern. Sie wird umschwärmt und von anderen Frauen beneidet. Sie hat offenbar auch Liebhaber, lehnt aber einen Heiratsantrag ab, weil sie lieber unabhängig bleiben und ihr luxuriöses Leben fortführen will. Dann entdeckt sie im Spiegel die ersten Falten im Gesicht. Sie wird von den Männern nicht mehr begehrt, hat auch keinen Erfolg mehr auf der Bühne. Sie muß aus der teuren Wohnung in ein armseliges Zimmer umziehen und verdient mit Blumenverkaufen etwas Geld. In ihrer Verzweiflung sucht sie den Liebhaber von einst auf, doch er will ihr nicht helfen und weist sie ab. Da droht sie, die Vergangenheit dieses verheirateten, ehrbaren Mannes aufzudecken, dessen Geliebte sie einst war. (Ende des Fragmentes) Schon in den ersten Anzeigen für DES ALTERS ERSTE SPUREN, bei dem Hofer auch mitspielte (er stellte einen Arzt dar), warb die Luna Film mit dem Namen des Regieneulings und nicht mit einem Schauspielernamen, was ungewöhnlich war. (Andrea Dittgen, Franz Hofer, Saarbrücken 1999, S. 28 und 8)


VERGEBENS D 1911
REGIE: Walter Schmidthässler DARSTELLER: Ewald Schindler PRODUKTION: Vitascope GmbH (fusioniert mit PAGU, Berlin) LÄNGE: 337 Meter, FORMAT: 35 mm, viragiert
Die Nüchternheit der Erzählung verdankt sich dem Umstand, dass das Interesse an der Attraktion stärker zur Geltung kommt als das an der patriarchalen Moral. Die Attraktion besteht darin, in eine Welt hineinzusehen, in der die sexuellen Bedürfnisse, die Lust die Verhältnisse bestimmen. Die Verwandtschaft mit den pikanten Herrenfilms ist deutlich, die Schauspielerin ist Objekt ihres Voyeurismus. Doch nicht nur. Sie ist auch Erzählsubjekt, ihre Perspektive bestimmt das, was wir sehen: was sie hinter dem Rücken des einen oder anderen Herren treibt. Sie geht ihrem Vergnügen und ihrem Vorteil nach, und in der Freundin findet die Zuschauerin sich selber als ›Komplizin‹ repräsentiert. Perspektiven der Protagonistin allerdings, die darauf zielen, alles zu haben, werden durch den dramatischen ›Überbau‹ der Geschichte in ihre Schranken verwiesen. (Heide Schlüpmann)


DIE SUMPFBLUME D 1913 (Fragment)
REGIE: Viggo Larsen DARSTELLER: Wanda Treumann, Viggo Larsen, Richard Liebesny PRODUKTION: Treumann-Larsen-Film-Vertriebs-GmbH, Berlin LÄNGE: 1062 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
In einem Künstlerkeller am Montmartre lernt der deutsche Bildhauer Edgar das Modell Sandra kennen. "Im Vordergrund wird flugs ein Teppich ausgerollt, an zwei seiner diagonal gegenüberliegenden Ecken Kerzenständer postiert, dazwischen eine Reihe roher Eier gelegt. […] Sandra wird nun von einem ihrer Kumpane aus einem langen Wickelrock geschält - darunter trägt sie kniekurze Unterhosen -, sie entledigt sich ihrer Schuhe und ›tanzt‹ mit einer Binde über den Augen auf Zehenspitzen tippelnd um die Eier herum, ohne eines davon zu zertreten. Der Herr ist entzückt - von der künstlerischen Darstellung sicher weniger als von der damit verbundenen Zurschaustellung weiblicher Körperpartien, die er sonst kaum zu sehen bekam. Die vorangegangene Entblößung des Fußes beim ›Tanz‹ erlaubt Edgar dann auch, der kokett mit den Beinen baumelnden Sandra den Schuh noch einmal auszuziehen und ihn bewundernd zu betrachten." (Rot für Gefahr, Feuer und Liebe. Frühe deutsche Stummfilme, red. von Daniela Sannwald, Berlin 1995, S. 44)
 
Musikalische Begleitung: Gerhard Gruber
http://filmmusik.at/ http://filmmusik.at/English/Gerhard-Gruber-Silentfilm-English.html http://filmmusik.at/Stummfilmpianist/Gerhard-Gruber-Stummfilmpianist.html

 

DES ALTERS ERSTE SPUREN (Fragment) D 1913