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Bett und Sofa (1927)
Regie: Abram Room; Buch: Viktor Šklovksij, Room;
Kamera: Grigorij Giber;
Darsteller: Nikolaj Batalov, Ljudmila Semenova, Vladimir Fogel’, Leonid Jurenev, Marija Jarockaja.
s/w, ca. 104 min
english
Freie Liebe, eine emanzipierte Frau, ein Komsomolzen-Dreieck im proletarischen Moskau der NÖP-Zeit. Bett und Sofa wechseln ihre Belegung so oft hin und her wie die entfesselte Kamera ihre Perspektiven und Ljuda ihre Beischläfer. Doch die sind in
erster Linie eines, nämlich tendenziell unaufmerksame Männer, und so verlässt sie, schwanger, die Welt der „Dritten-Kleinbürger-Straße“.
Ihre Entscheidung gegen eine Abtreibung kommentierte der deutsche Film-Kurier damals wie folgt: „Merkwürdig: Will Russland wirklich systematisch Mutterinstinkte züchten?“ – Nichts will Russland, und schon gar nicht systematisch. Vielmehr entfaltet Abram Room – „leidenschaftlich, talentiert, nervös, kühn und unternehmungslustig“ (Viktor Šklovskij) und heute leider fast vergessen – eine fulminante, in nur 16 Tagen gedrehte Feinjustierung des Alltags, bestehend aus Vertov’scher Großstadt-Symphonik, Kulešov’schem Esprit und italienischem Neorealismus avant la lettre. (Barbara Wurm)
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