Wildfeuer (1920) A 1920 REGIE: Max Neufeld LITERARISCHE VORLAGE: Nach dem dramatischen Gedicht von Friedrich Halm (1864) KAMERA: Karl Wagner DARSTELLER: Max Neufeld (Marcel), Dora Kaiser, Karl Ehmann, Margit Joll, Lisl Günther PRODUKTION: Wiener Kunstfilm- Industrie GmbH, Wien im Konzern der Vita Filmindustrie AG, Wien LÄNGE: 83 Minuten FORMAT: 35 mm, s/w, stumm Klavier: Gerhard Gruber Verwicklungen um Erbfolgen und Geschlechter: Ein Mädchen muss als Knabe herumlaufen, dessen/deren Lehrer – was aber niemand weiß – realiter ein Adliger ist. Leider eher ein Nebenwerk von Neufeld-untypischer Steif- und Trägheit. Die Darsteller deklamieren recht frontal vor sich hin, die Natur wirkt stets wie eine Kulisse, irritierend unbeseelt, die wohlfeile, oft auch schöne Ausstattung erdrückt die Darsteller, die Großszenen kommen gewollt herüber, unorganisch, und so weiter. Man könnte auch sagen: Neufeld überwindet nie die Handlung. Im Gegensatz zu seinen gelungenen Werken erreicht keine Szene je eine gewisse Autonomie: Es löst sich nichts, es bricht nichts auf. Alles sehr klassizistisch und arg bürgerlich, was aber wohl auch ganz genau so sein sollte: Neufeld wollte wohl etwas Besseres machen, auch um sich in der Filmwelt zu etablieren – zu zeigen, dass er mehr ist als ein dahergelaufener Regierödler. Der massiveichene Einbauwohnzimmerschrank des Neufeld’schen Schaffens. (om)
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