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PRODUKTION: Deutsche Bioscop GmbH, Berlin LÄNGE: 176 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert

Ein kleines Mädchen verliert sich in Sehnsucht nach der verstorbenen Mutter, mit der es schließlich im Flammentod wieder vereint wird … Die Momente des Kinos der Attraktionen werden nicht der Erzählung subsumiert, sondern umgekehrt, die Geschichte dient als Basis, filmische Effekte an die Frau zu bringen. Attraktionen bilden im Besonderen die Virage, die Darstellung von Brand und Feuerwehreinsatz und die geisterhafte Überblendung der Schlussszene. Wie das Kind in der Nacht aufwacht (das Zimmer in blaues Licht getaucht), die Kerze anzündet (es wird gelb), das Zimmer verlässt (das in blauem Dunkel zurückbleibt), den Salon betritt (in der ersten Einstellung ist der leere Salon nächtlich blau gezeigt wie das Schlafzimmer, dann färbt er sich mit dem Eintreten des Kindes gelb), auf die Chaiselongue klettert, das Bild (der Mutter) betrachtet und dabei den Vorhang in Flammen setzt (nun wird es feuerrot) - die Erzählung verfährt so umständlich allein, damit der Film mit den Möglichkeiten der Virage spielen kann. (Heide Schlüpmann)

EIN VERHÄNGNISVOLLER SCHWUR D 1918
REGIE: Emerich Hanus LÄNGE: 2032 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert

Der Film stellt einen interessanten Versuch dar, einer melodramatischen Geschichte psychologische Tiefe zu verleihen. Besonders der erste Teil des Filmes ist stark und überzeugend erzählt, dabei bildet eine lange Rückblende ( in der die Schwester ihr Gedächtnis wieder findet) den Höhepunkt. Auch unter dem Gesichtspunkt des Schauspiels verdient Ein verhängnisvoller Schwur Beachtung: Dr. Servaes diagnostiziert die Amnesie in einer sehr nüchternen, ›modernen‹ Weise. Und wie in DIE SÜHNE ist das große handwerkliche Können des Regisseurs Emerich Hanus präsent, vor allem in der Entwicklung der Szenen und der großen Plastizität seiner Bilder. (Eric de Kuyper, German cinema in the tens. A selection from the col lction of the Nederlands Filmmuseum, unveröffentlichtes Manuskript)

Klavier: Gerhard Gruber