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 mann_der_das_gedaecht

Der Mann, der das Gedächtnis verlor (1929)

 

REGIE: Friedrich Ermler DREHBUCH: K. Winogradskaja KAMERA: J. Schwejzer DARSTELLER: Fedor Nikitin, Ludmilla Semonowa, J. Gudkin, Valeri Solowzow, Sergei Gerassimow, W. Wiskowski, W. Mjaniskowa PRODUKTION: Sowkino, Leningrad VERLEIH: Prometheus-Film, Berlin DEUTSCHE BEARBEITUNG: Béla Balázs, Friedrich Ermler Geschlossene vorAUFführung (D): 7.2.1930, Berlin (Kamera, veranstaltet vom Kreis der Freunde der Sowjet-Kinematographie) Erstaufführung (D): 4.4.1930, Berlin (Welt-Kino und sieben weitere Berliner Erstaufführungstheater) FORMAT: 35 mm, s/w, stumm, OF mit russ. Zwischentiteln, dt. Simultanübersetzung LÄNGE: 76 Minuten
KLAVIERBEGLEITUNG: Gerhard Gruber
GOOD BYE LENIN in der bolschewistischen Originalversion! Der Unteroffizier Iwan ist durch den Schuss eines deutschen Soldaten schwachsinnig geworden und schuftet fortan als Knecht. Im Bürgerkrieg 1919 rettet Iwan einem schwer verletzten Rotarmisten das Leben. Der entsetzte Blick einer Frau, seiner früheren Braut, die ihn zufällig auf einem Bahnhof wiedererkennt, ruft allmählich seine verschüttete Erinnerung wach, wer er war und was mit ihm geschehen ist.
Doch die sozialistische Lebensweise verstört ihn. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. In St. Petersburg bittet er unterwürfig den alten Fabrikherrn um eine Wiederbeschäftigung. Aber es gibt keine Bosse mehr. Die Arbeiter, unter ihnen der einstige Rotarmist, sind jetzt ihre eigenen Chefs, schlemmen in der Werkskantine, während die Balalaikakapelle spielt. (Ulrich Döge) – »Ermler findet Pointen und Wendungen und Ausdrucksformen, wo man in Westeuropa zu Gekrampftem oder Althergebrachtem greifen würde.« (Georg Herzberg, in: Film-Kurier, Nr. 83, 5.4.1930)